Treibstoff sparende Veränderungen an PKW
Das "Kleingedruckte" steht hier fairer Weise am Anfang: Aus
haftungsrechtlichen Gründen definieren wir die folgende Maßnahmenliste als
reine Erfahrungsweitergabe. Für Schäden, auch indirekte Schäden zum Beispiel
aus Garantieverweigerung, Verweigerung von Versicherungsregulierung etc., die
sich im Gefolge der Anwendung der folgenden Maßnahmen ergeben, übernehmen die
Betreiber dieser Homepage keine Haftung. Die Zusammenstellung der Aussagen
erfolgt nach bestem Wissen und Gewissen nach eigenen Beobachtungen.
- Eine kostenlose Maßnahme ist
die Anhebung des Reifendrucks um 0,1 bis 0,2 bar gegenüber den Angaben des
Herstellers. Es braucht hierbei keine Sicherheitsbedenken zu geben, denn
Bremsweg und Kurvenstabilität werden sogar besser, einziger Nachteil ist
das geringfügig härtere Abrollen. Wenn Reifenplatzer aufgrund falschen
Luftdrucks zu Stande kommen, dann meistens aufgrund eines zu niedrigen
Reifendrucks: Der unter dem Fahrzeuggewicht stark gequetschte Reifen
walkt, die Karkasse und die Gummischicht werden in ständigen
Scherbewegungen einer enormen Belastung ausgesetzt, das Material wird
heiß…
- Bei längeren Autobahnstrecken
mit viel Zuladung (Urlaub) lohnt sich ein Blick auf die herstellerseitig
vorgeschlagenen höheren Reifendrücke, die für die Hinterräder bei 2,4 bis
3,0 bar liegen können (Tabelle oft auf Tankdeckel-Innenseite). Die
obersten angegebenen Werte (die für maximale Beladung bei hoher
Geschwindigkeit) dürfen nicht überschritten werden.
- Ebenfalls umsonst ist der
Verzicht auf den Kunststoffrahmen, mit welchem Nummernschilder eingefasst
zu sein pflegen (mit Aufdruck des Autohauses auf der Unterkante). Diese
Maßnahme ist natürlich nur vorne sinnvoll. Statt des Rahmens wird das
vorher exakt angebohrte Nummernschild selbst mit zwei Schrauben auf der
dafür vorgesehenen Fläche des Stoßfängers montiert.
- Es lohnt sich, dem leicht
biegbaren Alu-Nummernschild vorher eine ganz leichte dreidimensionale
Wölbung zu geben, zuerst, indem man das Schild zwischen den beiden langen
Seiten (nur etwas!) biegt, was die schwierigere Arbeit ist. Die
anschließende Biegung quer zur ersten ist kein Problem. Das fast fertige
Stück setzt man dann probehalber auf die vorgesehene Fläche auf dem
Stoßfänger und korrigiert mit weiterem Biegen bis zum satten Sitz nach.
Die von vorne durchgeschobenen Schrauben erhalten auf der Rückseite des
Schildes je eine Gummischeibe aus dem Wasserhahn-Reparaturset
übergestülpt. Diese Scheiben verhindern, dass das Nummernschild beim
Festziehen der Schrauben wieder flachgedrückt wird. Natürlich muss das
Nummernschild weiterhin gut lesbar sein. Die Anbringung muss senkrecht
oder leicht nach oben angewinkelt erfolgen; nach unten angewinkelt hieße
nur aus der Froschperspektive gut lesbar zu sein.
- Ein recht wesentlicher Anteil
am Gesamt-Luftwiderstand entfällt auf die Räder. Dabei spielt auch die
Frage der Felgenoberfläche eine Rolle: Je glatter die Felge, desto weniger
Luftturbulenzen, umso geringer der Luftwiderstand.
- Weiterhin ist die Frage der
Reifen- und Felgenbreitenwahl berührt. Eco-Reifen sind bevorzugt auf
geringe Geräuschemission und auf geringen Rollwiderstand ausgelegt, was
Treibstoff sparen hilft. Breitere Reifen haben mehr Abrollwiderstand und
mehr Luftwiderstand. Von der Sicherheitsseite her bieten breitere Reifen
besserer Seitenführungskräfte und kürzere Bremswege auf trockener
Fahrbahn. Dem steht aber ein Nachteil bei Nässe gegenüber, namentlich kann
Aquaplaning abrupter einsetzen als bei normal breiten Reifen. Dieser
Nachteil sollte ernst genommen werden. Das bei trockener Fahrbahn
gerechtfertigte besondere Sicherheitsgefühl führt leicht zu einer
Fehleinschätzung bei nasser Fahrbahn.
- Wie so häufig kann auch bei der Reifenbreite das vernünftige Maß in der Mitte gesucht
werden, also zwischen den breitesten und schmalsten jeweils zulässigen
Reifen - eher nicht bei den allerbreitesten, die übrigens auch tendenziell
lauter abrollen.
- Nach aerodynamischen
Gesetzmäßigkeiten ist auch eine Glättung des Unterbodens sowohl der
Verminderung des Luftwiderstandes wie auch der Bodenhaftung des Fahrzeugs
dienlich - nur hat darauf selbst ein bastelbegeisterter Fahrzeugnutzer im
Regelfall keinen Einfluss.
- Schon eher sind Möglichkeiten
gegeben, die frontseitigen Oberflächen etwas zu glätten. Hier kann
transparentes, schwarzes oder in etwa lackfarbenes Silicon zum Einsatz
kommen, das Lücken und Fugen zwischen Karosserieteilen ausfüllt. Neben der
Fugenpistole mit gutem Silicon braucht man hierzu 1:1 bis 1:2 mit Wasser
verdünntes Spülmittel sowie Zellstoffpapier zum Abwischen angrenzender
Flächen. Bei einigen älteren Fahrzeugen lassen sicht mit dieser
Glättungsmaßnahme auch spürbare Minderungen der Windgeräusche erzielen.
- Es gibt sicherheitssensible,
weil eventuell die Bodenhaftung berührende Bereiche aerodynamischer Veränderungen,
bei denen von einem Eingriff abgeraten wird. Hierzu zählen Veränderungen
an den Radspoilern und Veränderungen an der Strömungsform der Stoßfänger
vorne wie hinten. Hier sollten Veränderungen unterbleiben oder
ausschließlich in direkter Rücksprache mit einer zur Hauptuntersuchung
befugten Stelle (z. b. TÜV, Dekra, AvD) erfolgen, und zwar schon zur
Sicherstellung des Fortbestandes der Allgemeine Betriebserlaubnis und des
Versicherungschutzes.
- Zusätzlich zu aerodynamischen
Verbesserungen an der Karosserie gibt es Möglichkeiten, am Motor etwas zu
verändern. Hierbei ist keinesfalls an bauliche Veränderungen an
beweglichen Teilen oder überhaupt abnahmepflichtige Manipulationen
innerhalb des Motorblocks gedacht, weil hier neben hohen Kosten auch schwer
kalkulierbare Risiken auftreten können, namentlich für die Lebensdauer des
Motors.
Eine empfehlenswerte und sehr einfach zu handhabende Möglichkeit besteht
in der Zugabe einer spezielle Nanopartikel enhaltenden öligen Suspension
zum Motoröl, am besten nach einem bzw. zusammen mit einem Ölwechsel.
Die Nanopartikel füllen als äußerst hitzebeständige Keramikschicht
mikrofeine Poren auf den Gleitoberflächen von Kolben, Zylinder,
Ventilsitzen, Ventilschäften sowie anderen beweglichen Komponenten im
Motorblock aus und bilden so im Verlaufe von wenigen 1000 km eine
reibungsarme, hoch hitzebeständige und robuste Keramikbeschichtung aus.
Die Maßnahme bringt noch einige weitere Vorteile, unter anderem eine
höhere Lebensdauer des Motors, höhere Leistung, bessere Abgaswerte,
Reduktion des Geräuschpegels sowie runderen Motorlauf, besonders bei
untertourigem Fahren.
Die sehr überschaubaren Kosten für eine solche Keramikbeschichtung hat man
unter normalen Bedingungen schon mit der Spritersparnis weniger Monate
wieder hereingefahren und verbucht dann Kraftstoffeinsparungen in deutlich
spürbarer Größenordnung über eine etwa zehnmal so lange Zeit, denn die
Beschichtung hält unabhängig von zwischenzeitlichen Ölwechseln für etwa
60.000 km vor und sollte dann aufgefrischt werden. Leider liegt seitens
der Leasingfahrzeuganbieter noch keine Produktzulassung vor, so dass
Leasingnehmer einstweilen außen vor bleiben müssen.
- Ein ähnliches
Nanopartikelprodukt gibt es als Getriebeölzusatz für Handschaltgetriebe
und Differenziale. Auch hier liegen die Vorteile v. a. im Bereich
verlängerter Lebensdauer und in der Spritersparnis.
Auskünfte zu Beschaffungsmöglichkeiten von Ölzusätzen für eine
Keramik-beschichtung erhalten Sie unter Tel. 045043 58 18 / Kfz-Gutachter
J. Borcherding, Email jobosv(at)web.de.
- Diesen Nanoprodukten steht eine
ganze Reihe anderer Ölzusätze gegenüber, die nicht im Wege einer
dauerhaften Keramikbeschichtung, sondern durch Einwirkung auf den Schmierfilm
die Reibung herabsetzten sollen. Hier die Spreu vom Weizen zu trennen, ist
in Tests immer wieder versucht worden. Aufgrund der Angebotsvielfalt am
Markt und insgesamt unübersichtlicher Informationslage soll hier kein
Urteil abgegeben werden.
- Dagegen sollte das Sparen an
der Motorölqualität der Vergangenheit angehören. Ein gutes
vollsynthetisches Öl mit einer breiten Viskositäts-Bandbreite (z. B. SAE
0W - 30 oder SAE 5W - 40) verbindet hohe Motorschutzreserven (oberer Wert)
mit guter Fließfähigkeit auch bei tiefen Temperaturen (unterer Wert).
Namentlich ein niedriger unterer Wert garantiert bestes Kaltstartverhalten
und deutliche Spritersparnis bei winterlichen Bedingungen bei zudem
erheblicher Verschleißminderung. Die Ölqualität lässt
sich nicht unbedingt am Preis ablesen, sondern eher an den erreichten
Spezifikationen, namentlich von führenden Automobilherstellern. Diese
finden sich meistens auf der Rückseite des Behälters, dort eher am Schluss
(und werden daher leicht übersehen).
- Treibstoffzusätze können die
Verbrennung verbessern und helfen Treibstoff zu sparen. Beim Tankvorgang
wird mit dem Messbecher etwas nachgekippt, eine Flasche reicht recht lange
und macht sich bei Wahl eines hochwertigen Produkts durch entsprechend deutliche
Treibstoffeinsparung bezahlt. Ein solches Treibstoffadditiv empfiehlt sich
auch zum zumindest gelegentlichen Einsatz in alten Motoren, deren
Brennräume und Ventile möglicherweise von festsitzenden
Verbrennungsrückständen verkrustet sind.
- Schließlich kann noch der
Ersatz des üblichen Papier-Luftfilters durch einen mit Öl getränkten
Baumwollfilter empfohlen werden. Bei gleicher bis sogar verbesserter
Filterleistung sinkt der Kraftstoffbedarf infolge des erleichterten
Luftstroms und die Leistung nimmt ebenfalls etwas zu, namentlich im
unteren Drehzahlbereich. Der Trick besteht darin, dass die an den Poren
vorbeigeführten Schmutzpartikel von dem Öl stark angezogen werden. Ein
solcher Baumwollfilter hält länger als ein Auto und wird in längeren
Intervallen gereinigt und neu geölt, nie gewechselt.
- Beim so genannten Chiptuning
liegt ein äußerst breit gefächertes Angebot vor, dessen Güte von
dilettantisch zusammengeschustertem, gefährlichem Elektronikschrott bis zu
seriösen Produkten tatsächlicher Experten reicht. Den umfangreichen
Diskussionen zu diesem Thema soll hier keine weitere hinzugefügt werden,
nur ein paar Vorsichtshinweishinweise seien ans Herz gelegt: Vollmundige
Versprechungen enormer Leistungszuwächse und / oder Einsparungen beim
Spritverbrauch sind für sich betrachtet nichts wert. Belege, Referenzen
und Expertenurteile zählen. Ein TUV- AvD- bzw. Dekra-Mustergutachten o. ä
muss unbedingt vorliegen. Weitere Informationen kann man über eine Anfrage
bei diesen Stellen einholen, z. B. über die Homepages www.tuv.com, www.dekra.de. Weiterhin ist im Falle des
Einbaus auch eine Benachrichtigung der Versicherung, im Falle von
Garantiefahrzeugen auch des Fahrzeug-Garantiegebers, erforderlich.