Treibstoff sparende Veränderungen an PKW

Das "Kleingedruckte" steht hier fairer Weise am Anfang: Aus haftungsrechtlichen Gründen definieren wir die folgende Maßnahmenliste als reine Erfahrungsweitergabe. Für Schäden, auch indirekte Schäden zum Beispiel aus Garantieverweigerung, Verweigerung von Versicherungsregulierung etc., die sich im Gefolge der Anwendung der folgenden Maßnahmen ergeben, übernehmen die Betreiber dieser Homepage keine Haftung. Die Zusammenstellung der Aussagen erfolgt nach bestem Wissen und Gewissen nach eigenen Beobachtungen.

  1. Eine kostenlose Maßnahme ist die Anhebung des Reifendrucks um 0,1 bis 0,2 bar gegenüber den Angaben des Herstellers. Es braucht hierbei keine Sicherheitsbedenken zu geben, denn Bremsweg und Kurvenstabilität werden sogar besser, einziger Nachteil ist das geringfügig härtere Abrollen. Wenn Reifenplatzer aufgrund falschen Luftdrucks zu Stande kommen, dann meistens aufgrund eines zu niedrigen Reifendrucks: Der unter dem Fahrzeuggewicht stark gequetschte Reifen walkt, die Karkasse und die Gummischicht werden in ständigen Scherbewegungen einer enormen Belastung ausgesetzt, das Material wird heiß…

 

  1. Bei längeren Autobahnstrecken mit viel Zuladung (Urlaub) lohnt sich ein Blick auf die herstellerseitig vorgeschlagenen höheren Reifendrücke, die für die Hinterräder bei 2,4 bis 3,0 bar liegen können (Tabelle oft auf Tankdeckel-Innenseite). Die obersten angegebenen Werte (die für maximale Beladung bei hoher Geschwindigkeit) dürfen nicht überschritten werden.

 

  1. Ebenfalls umsonst ist der Verzicht auf den Kunststoffrahmen, mit welchem Nummernschilder eingefasst zu sein pflegen (mit Aufdruck des Autohauses auf der Unterkante). Diese Maßnahme ist natürlich nur vorne sinnvoll. Statt des Rahmens wird das vorher exakt angebohrte Nummernschild selbst mit zwei Schrauben auf der dafür vorgesehenen Fläche des Stoßfängers montiert.

 

  1. Es lohnt sich, dem leicht biegbaren Alu-Nummernschild vorher eine ganz leichte dreidimensionale Wölbung zu geben, zuerst, indem man das Schild zwischen den beiden langen Seiten (nur etwas!) biegt, was die schwierigere Arbeit ist. Die anschließende Biegung quer zur ersten ist kein Problem. Das fast fertige Stück setzt man dann probehalber auf die vorgesehene Fläche auf dem Stoßfänger und korrigiert mit weiterem Biegen bis zum satten Sitz nach. Die von vorne durchgeschobenen Schrauben erhalten auf der Rückseite des Schildes je eine Gummischeibe aus dem Wasserhahn-Reparaturset übergestülpt. Diese Scheiben verhindern, dass das Nummernschild beim Festziehen der Schrauben wieder flachgedrückt wird. Natürlich muss das Nummernschild weiterhin gut lesbar sein. Die Anbringung muss senkrecht oder leicht nach oben angewinkelt erfolgen; nach unten angewinkelt hieße nur aus der Froschperspektive gut lesbar zu sein.

 

  1. Ein recht wesentlicher Anteil am Gesamt-Luftwiderstand entfällt auf die Räder. Dabei spielt auch die Frage der Felgenoberfläche eine Rolle: Je glatter die Felge, desto weniger Luftturbulenzen, umso geringer der Luftwiderstand.

 

  1. Weiterhin ist die Frage der Reifen- und Felgenbreitenwahl berührt. Eco-Reifen sind bevorzugt auf geringe Geräuschemission und auf geringen Rollwiderstand ausgelegt, was Treibstoff sparen hilft. Breitere Reifen haben mehr Abrollwiderstand und mehr Luftwiderstand. Von der Sicherheitsseite her bieten breitere Reifen besserer Seitenführungskräfte und kürzere Bremswege auf trockener Fahrbahn. Dem steht aber ein Nachteil bei Nässe gegenüber, namentlich kann Aquaplaning abrupter einsetzen als bei normal breiten Reifen. Dieser Nachteil sollte ernst genommen werden. Das bei trockener Fahrbahn gerechtfertigte besondere Sicherheitsgefühl führt leicht zu einer Fehleinschätzung bei nasser Fahrbahn.   - Wie so häufig kann auch bei der Reifenbreite  das vernünftige Maß in der Mitte gesucht werden, also zwischen den breitesten und schmalsten jeweils zulässigen Reifen - eher nicht bei den allerbreitesten, die übrigens auch tendenziell lauter abrollen.

 

  1. Nach aerodynamischen Gesetzmäßigkeiten ist auch eine Glättung des Unterbodens sowohl der Verminderung des Luftwiderstandes wie auch der Bodenhaftung des Fahrzeugs dienlich - nur hat darauf selbst ein bastelbegeisterter Fahrzeugnutzer im Regelfall keinen Einfluss.

 

  1. Schon eher sind Möglichkeiten gegeben, die frontseitigen Oberflächen etwas zu glätten. Hier kann transparentes, schwarzes oder in etwa lackfarbenes Silicon zum Einsatz kommen, das Lücken und Fugen zwischen Karosserieteilen ausfüllt. Neben der Fugenpistole mit gutem Silicon braucht man hierzu 1:1 bis 1:2 mit Wasser verdünntes Spülmittel sowie Zellstoffpapier zum Abwischen angrenzender Flächen. Bei einigen älteren Fahrzeugen lassen sicht mit dieser Glättungsmaßnahme auch spürbare Minderungen der Windgeräusche erzielen.

 

  1. Es gibt sicherheitssensible, weil eventuell die Bodenhaftung berührende Bereiche aerodynamischer Veränderungen, bei denen von einem Eingriff abgeraten wird. Hierzu zählen Veränderungen an den Radspoilern und Veränderungen an der Strömungsform der Stoßfänger vorne wie hinten. Hier sollten Veränderungen unterbleiben oder ausschließlich in direkter Rücksprache mit einer zur Hauptuntersuchung befugten Stelle (z. b. TÜV, Dekra, AvD) erfolgen, und zwar schon zur Sicherstellung des Fortbestandes der Allgemeine Betriebserlaubnis und des Versicherungschutzes.

 

  1. Zusätzlich zu aerodynamischen Verbesserungen an der Karosserie gibt es Möglichkeiten, am Motor etwas zu verändern. Hierbei ist keinesfalls an bauliche Veränderungen an beweglichen Teilen oder überhaupt abnahmepflichtige Manipulationen innerhalb des Motorblocks gedacht, weil hier neben hohen Kosten auch schwer kalkulierbare Risiken auftreten können, namentlich für die Lebensdauer des Motors.
    Eine empfehlenswerte und sehr einfach zu handhabende Möglichkeit besteht in der Zugabe einer spezielle Nanopartikel enhaltenden öligen Suspension zum Motoröl, am besten nach einem bzw. zusammen mit einem Ölwechsel.
    Die Nanopartikel füllen als äußerst hitzebeständige Keramikschicht mikrofeine Poren auf den Gleitoberflächen von Kolben, Zylinder, Ventilsitzen, Ventilschäften sowie anderen beweglichen Komponenten im Motorblock aus und bilden so im Verlaufe von wenigen 1000 km eine reibungsarme, hoch hitzebeständige und robuste Keramikbeschichtung aus. Die Maßnahme bringt noch einige weitere Vorteile, unter anderem eine höhere Lebensdauer des Motors, höhere Leistung, bessere Abgaswerte, Reduktion des Geräuschpegels sowie runderen Motorlauf, besonders bei untertourigem Fahren.
    Die sehr überschaubaren Kosten für eine solche Keramikbeschichtung hat man unter normalen Bedingungen schon mit der Spritersparnis weniger Monate wieder hereingefahren und verbucht dann Kraftstoffeinsparungen in deutlich spürbarer Größenordnung über eine etwa zehnmal so lange Zeit, denn die Beschichtung hält unabhängig von zwischenzeitlichen Ölwechseln für etwa 60.000 km vor und sollte dann aufgefrischt werden. Leider liegt seitens der Leasingfahrzeuganbieter noch keine Produktzulassung vor, so dass Leasingnehmer einstweilen außen vor bleiben müssen.

 

  1. Ein ähnliches Nanopartikelprodukt gibt es als Getriebeölzusatz für Handschaltgetriebe und Differenziale. Auch hier liegen die Vorteile v. a. im Bereich verlängerter Lebensdauer und in der Spritersparnis.                                                                  Auskünfte zu Beschaffungsmöglichkeiten von Ölzusätzen für eine Keramik-beschichtung erhalten Sie unter Tel. 045043 58 18 / Kfz-Gutachter J. Borcherding, Email jobosv(at)web.de.

 

  1. Diesen Nanoprodukten steht eine ganze Reihe anderer Ölzusätze gegenüber, die nicht im Wege einer dauerhaften Keramikbeschichtung, sondern durch Einwirkung auf den Schmierfilm die Reibung herabsetzten sollen. Hier die Spreu vom Weizen zu trennen, ist in Tests immer wieder versucht worden. Aufgrund der Angebotsvielfalt am Markt und insgesamt unübersichtlicher Informationslage soll hier kein Urteil abgegeben werden.

 

  1. Dagegen sollte das Sparen an der Motorölqualität der Vergangenheit angehören. Ein gutes vollsynthetisches Öl mit einer breiten Viskositäts-Bandbreite (z. B. SAE 0W - 30 oder SAE 5W - 40) verbindet hohe Motorschutzreserven (oberer Wert) mit guter Fließfähigkeit auch bei tiefen Temperaturen (unterer Wert). Namentlich ein niedriger unterer Wert garantiert bestes Kaltstartverhalten und deutliche Spritersparnis bei winterlichen Bedingungen bei zudem erheblicher Verschleißminderung.                   Die Ölqualität lässt sich nicht unbedingt am Preis ablesen, sondern eher an den erreichten Spezifikationen, namentlich von führenden Automobilherstellern. Diese finden sich meistens auf der Rückseite des Behälters, dort eher am Schluss (und werden daher leicht übersehen).

 

  1. Treibstoffzusätze können die Verbrennung verbessern und helfen Treibstoff zu sparen. Beim Tankvorgang wird mit dem Messbecher etwas nachgekippt, eine Flasche reicht recht lange und macht sich bei Wahl eines hochwertigen Produkts durch entsprechend deutliche Treibstoffeinsparung bezahlt. Ein solches Treibstoffadditiv empfiehlt sich auch zum zumindest gelegentlichen Einsatz in alten Motoren, deren Brennräume und Ventile möglicherweise von festsitzenden Verbrennungsrückständen verkrustet sind.

 

  1. Schließlich kann noch der Ersatz des üblichen Papier-Luftfilters durch einen mit Öl getränkten Baumwollfilter empfohlen werden. Bei gleicher bis sogar verbesserter Filterleistung sinkt der Kraftstoffbedarf infolge des erleichterten Luftstroms und die Leistung nimmt ebenfalls etwas zu, namentlich im unteren Drehzahlbereich. Der Trick besteht darin, dass die an den Poren vorbeigeführten Schmutzpartikel von dem Öl stark angezogen werden. Ein solcher Baumwollfilter hält länger als ein Auto und wird in längeren Intervallen gereinigt und neu geölt, nie gewechselt.

 

  1. Beim so genannten Chiptuning liegt ein äußerst breit gefächertes Angebot vor, dessen Güte von dilettantisch zusammengeschustertem, gefährlichem Elektronikschrott bis zu seriösen Produkten tatsächlicher Experten reicht. Den umfangreichen Diskussionen zu diesem Thema soll hier keine weitere hinzugefügt werden, nur ein paar Vorsichtshinweishinweise seien ans Herz gelegt: Vollmundige Versprechungen enormer Leistungszuwächse und / oder Einsparungen beim Spritverbrauch sind für sich betrachtet nichts wert. Belege, Referenzen und Expertenurteile zählen. Ein TUV- AvD- bzw. Dekra-Mustergutachten o. ä muss unbedingt vorliegen. Weitere Informationen kann man über eine Anfrage bei diesen Stellen einholen, z. B. über die Homepages www.tuv.com, www.dekra.de. Weiterhin ist im Falle des Einbaus auch eine Benachrichtigung der Versicherung, im Falle von Garantiefahrzeugen auch des Fahrzeug-Garantiegebers, erforderlich.